Die SensoMotorische Körperarbeit beruht auf der Basis von Somatic Edukation nach Thomas Hanna und Sensomotorics nach Beate Hagen, sowie weiterer Methoden effektiver, bewusster und achtsamer Körperarbeiten, die zu dem integrativen Therapiekonzept der SensoMotorischen Körperarbeit führten.
Die SensoMotorische Körperarbeit ist eine achtsamkeitsorientierte Methode zur Entwicklung, Wiedererlangung oder Erweiterung im Menschen innen liegender Potenziale. Sie ist eine intensive Körperarbeit und ganzheitlich ausgerichtet.
Grundlage:
In unserem Körper, unserer Haltung und unserem Ausdruck, in unserer Gewebe- und Muskelspannung bis in die Zellebene, speichern sich unsere Lebenserfahrungen.
Durch unterschiedliche Stressoren (z.B. Unfälle, Erkrankungen, Stress und Traumata, Umwelteinflüsse und die Auswirkungen unserer Lebensgewohnheiten und Rhythmen) entsteht in unserem Körper ein Ungleichgewicht in unserem Muskel- und Gewebetonus.
Unsere Körperwahrnehmung, das Körperbewusstsein, die Sensorik und die Fähigkeit zu effektiven und kraftsparenden Körper- und Bewegungsfunktionen können darüber beeinträchtigt werden.
Thomas Hanna, ein Schüler von Moshe Feldenkrais ging davon aus, dass über die reflexartigen Spannungen bei Stress ein Tonus entsteht, den das Gehirn speichert (neuronale Plastizität) und der sich nicht mehr willkürlich auflösen lässt. Diese Spannung ist sensomotorisch über die Sinneswahrnehmungen gespeichert. Er wählte dafür den Begriff der sensorischen Amnesie.
Muskulatur, Sehnen, Bänder und Faszien verkürzen sich, sind auf Festhalten programmiert und haben die Regulation zur Natürlichkeit, einer optimalen Balance zwischen Anspannung und Loslassen, verlernt.
Die Atmung kann behindert und blockiert werden, Organe, Nerven- und Kreislaufsystem können in ihrer Funktion eingeschränkt werden.
Ziele:
Ziele der SensoMotorischen Körperarbeit sind den Kreislauf von Anspannung, Schmerz, Bewegungseinschränkung und Körperwahrnehmungsstörung zu unterbrechen, um einen natürlichen, kraftsparenden Bewegungsfluss und Bewegungsfreiheit auf somatischer Ebene zu erreichen.
Neuromuskulärer, sowie psychotraumatischer Stress wird abgebaut. Muskeln und Faszien lernen wieder schmerzfrei und im natürlichen Bewegungsfluss zu arbeiten. Es entsteht ein wunderbares myofasziales Release, wodurch auch Wirbelsäule und Gelenke mobiler werden und der Atem wieder in einen freieren tieferen Rhythmus finden kann.
Durch die Verminderung der Dauerspannung reguliert sich der Stoffwechsel im Gewebe.
Mobilität und Kraftaufbau werden leichter ermöglicht und trainierbar.
Durch intensive und gleichzeitig achtsame Förderung der Wahrnehmung für ein effektives neuro-muskulär-fasziales Zusammenspiel können weitere Entwicklungsmöglichkeiten entstehen:
Beweglichkeit und Flexibilität, Atemfluss und Atemräume, Schmerz-, Stress- und Traumabewältigung, psychosomatische Entspannung, die Integration von Körper und Psyche, Selbsterforschung und Beobachtung, die Erweiterung der persönlichen Verhaltensstruktur und die Förderung von Embodiment im Sinne einer Bodymind-Therapie.
Ausführung und Prinzipien:
Durch sanfte und sehr effektive manuelle Griffe, sowie Feedbackarbeit mit der Therapeutin auf kinästhetisch- propriozeptiver Wahrnehmungsebene (der Tiefensensibilität) werden die unbewussten Dauerkontraktionen des Gewebes dem Bewusstsein zugänglich gemacht um diese zu lösen und zu regulieren. Gezielte Übungen, wahrnehmungsorientiert ausgeführt, unterstützen und erweitern den Prozess.
Dabei wird über funktionelle Muskel- und Faszienketten (myofasziale Bahnen) und nicht an einzelnen Muskeln gearbeitet. Der Körper wird als dynamisches Bewegungssystem mit der Fähigkeit der Regulation und Neuprogrammierung angesehen.
Der Therapieprozess geschieht in langsamer, bewusster Ausführung und immer im schmerzarmen bzw. schmerzfreien Rahmen.
Auf dieser Wahrnehmungsebene ist es dem Gehirn möglich zu lernen, aufzunehmen und neue Bewegungsmuster zu integrieren.
SensoMotorische Arbeit ist ein erfahrbarer Dialog zwischen Gehirn und Gewebe und verbindet das Training von Körperwahrnehmung, Körperbewusstsein, Motorik, Verhalten und emotionalem Erleben.
Übungsprinzipien:
∙ | Leicht und fließend |
∙ | mit dem Atemfluss |
∙ | wahrnehmend, spürend, erlebend |
∙ | im schmerzarmen, bzw. schmerzfreien Rahmen |
∙ | im respektvollen Kontakt mit dem Körper |
∙ | in der Akzeptanz von Grenzen |
∙ | mit der natürlichen Schwerkraft |
Ein Klima menschlicher Herzlichkeit und Wertschätzung, sowie ein kooperativer Umgang miteinander und die Übernahme von Eigenverantwortung sind Grundlagen der Begleitung.
Entwicklung hat ihre eigene Zeit. Daher ist es wichtig gemeinsam mit dem Klienten einen für ihn selbst stimmigen Verlauf für den individuellen Prozess zu entwickeln.